Protestantische Kirche Kapellen-Drusweiler

Adresse: Raiffeisenstraße, 76889 Kapellen-Drusweiler
Ansprechpartner: Herr und Frau Finck, Telefon (0 63 43) 80 53
Baujahr: Kirchenschiff 1717 - 1719 / Kirchturm 1864 - 1866
Orgel: Stumm, Rhaunen-Sulzbach 1831

Historie:
Unsere heutige Kirche steht anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaues, der vermutlich dem heiligen Blasius geweiht war. Die Kapeller Kirche ist wahrscheinlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689 – 1693) beschädigt und notdürftig repariert worden. Im spanischen Erbfolgekrieg 1704 fiel das mittelalterliche Kirchlein jedoch einer Brandkatastrophe zum Opfer.
Erst im Jahr 1717 war ein Neubau möglich. Zwei Jahre später, nämlich am 12. November 1719 konnten die Baumaßnahmen abgeschlossen und die Kirche eingeweiht werden.
Das im Zeitraum der Jahre 1717- 1719 errichtete Kirchenschiff ist ein schlichter flachgedeckter Putzbau. Das rechteckige Bauwerk ist streng nach Osten gerichtet; die Orientierung wurde vom mittelalterlichen Vorgänger übernommen. Sämtliche Fensteröffnungen der Kirche sind korbbogig und besitzen ein einfaches Sandsteingewände, ebenso das niedrige Portal auf der Südseite. Das Kirchenschiff hat ein Giebeldach mit Biberschwanzdeckung.
1864/66 wurde der barocke Dachreiter durch einen gemauerten Westturm ersetzt. Seit 1866 hat sich an der Pfarrkirche fast nichts verändert.   
Südlich der Kirche, zur Hauptstraße hin, liegt der ummauerte Kirchgarten. Bis zur Anlage eines neuen Friedhofes für die Doppelgemeinde im Ortsteil Drusweiler um 1830 war hier der Friedhof von Kapellen.

Sämtliche Fensteröffnungen der Kirche sind korbbogig und besitzen ein einfaches Sandsteingewände, ebenso das niedrige Portal auf der Südseite.

Das Kirchenschiff hat ein Giebeldach mit Biberschwanzdeckung. 1864/66 wurde der barocke Dachreiter durch einen gemauerten Westturm ersetzt. Seit 1866 hat sich an der Pfarrkirche fast nichts verändert. 

Südlich der Kirche, zur Hauptstraße hin, liegt der ummauerte Kirchgarten. Bis zur Anlage eines neuen Friedhofes für die Doppelgemeinde im Ortsteil Drusweiler um 1830 war hier der Friedhof von Kapellen.

 

Für eine reformierte Kirche etwas ungewöhnlich ist der Innenraum. Das östliche Drittel des Schiffes ist durch einen breiten, eingestellten Rundbogen abgetrennt, der offenbar aus der Bauzeit stammt. Der so entstandene ,,Chor" ist nicht eingezogen und wird ganz von der 1831 errichteten Orgelempore ausgefüllt. Dadurch wird die Wirkung des ,,Chores" als eigenständiger Bauteil unterdrückt.

 

Das Innere unserer Kirche wird von einer der schönsten Orgeln des 19. Jahrhundert in der Pfalz dominiert, sie stammt aus dem Jahr 1831. Gebaut von den Gebrüdern Stumm aus Rhaunen-Sulzbach. Sie war ein Geschenk der politischen Gemeinde.

Eine aufwendige Restauration und Erweiterung erfolgte 1963 durch die Gebrüder Oberlinger in Windesheim bei Bad Kreuznach sowie im Rahmen der Neugestaltung des Kirchenschiffs in den Jahren 2012 und 2013, wo unter anderem die Orgel ausgebaut und gereinigt wurde.

Die Kanzel unserer Kirche stammt noch aus der Bauzeit des Schiffes und ist an der südlichen Leibung des ,,Chorbogens" angebracht. Der hölzerne, achtseitige Korpus ruht auf einem runden Steinpfeiler mit achtseitiger Deckplatte. Der Korpus ist mit gebrochenem Rahmenwerk verziert. Der einfache hölzerne Schalldeckel besitzt ebenfalls eine achtseitige Form.

Auf der Unterseite des achteckigen Schalldeckels, das Auge der Vorsehung ein Symbol, das gewöhnlich als das Auge Gottes interpretiert wird, das alles sieht. Dargestellt wird es als ein von einem Strahlenkranz umgebenes Auge und ist meist von einem Dreieck umschlossen, das auf die Trinität verweist.

Unsere Kirche zählt sicher nicht zu den kunstgeschichtlich bedeutendsten protestantischen Kirchen der Pfalz. Durch ihren guten Erhaltungszustand, den harmonischen Innenraum und durch ihre architektonischen Besonderheiten ist unser Gotteshaus trotz aller Schlichtheit beachtenswert.

Quellen: Textpassagen entnommen aus „Pfälzer Geschichte Band 1992“, Verfasser Dr. Martin Wenz, sowie aus „Kleiner Kirchenführer“ zum 300. jährigen Jubiläum der Kirche in Kapellen
Fotos: Dorothee Ackermann und privat